Die ETB-Handballer dürfen sich über eine großzügige Spende freuen. Traditionell sammeln die Beschäftigten der Essener Justizbehörden in der Adventszeit Spenden für einen wohltätigen Zweck. In diesem Jahr fiel die Wahl auf ein Handballteam, das ausschließlich aus geistig Behinderten besteht, die ETB Special Olympics. Die Mannschaft nimmt seit drei Jahren am offiziellen Spielbetrieb gegen Nichtbehinderte teil, was bundesweit bislang einzigartig ist.
„Die Idee und die Umsetzung dieses Projekts haben uns so überzeugt, dass die Entscheidung zugunsten dieses Teams nicht schwerfiel“, begründet Helga Sichtermann, Vorsitzende des Personalrats am Landgericht Essen, die Auswahl im Rahmen der symbolischen Scheckübergabe. Die Spendenbereitschaft sei außerordentlich gewesen, so Sichtermann weiter. „Uns ist es wichtig, dass die Spenden eher kleineren lokalen Projekten zugutekommen, die nicht so sehr im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen. Die insgesamt 1.888,15 € sind Rekord, soviel kam noch nie zusammen.“
Entsprechend groß war die Freude bei den ETB-Verantwortlichen Nicole Spratte und Stefan Marschner, die den Scheck stellvertretend entgegennahmen. „Wir freuen uns riesig über diese Spende. Das ist eine tolle Bestätigung für unsere gemeinnützige Arbeit. Das Geld wird selbstverständlich 1:1 in die Mannschaft investiert“, so Geschäftsführerin Spratte. Denn die nächsten Herausforderungen stehen schon an: „Wir werden mit unseren Jungs im Juni 2016 an den deutschen Meisterschaften der geistig Behinderten in Hannover teilnehmen. Das ist mit erheblichen Fahrt- und Unterbringungskosten sowie Teilnahmegebühren verbunden, dafür können wir jeden Cent gut gebrauchen“, erläutert Marschner, Abteilungsleiter der ETB-Handballer. Bereits 2014 trat das Team bei den deutschen Meisterschaften in Düsseldorf an, damals sprang die Bronzemedaille heraus. In diesem Jahr wollen die Schwarz-Weißen wieder um den Titel mitspielen.
Allerdings ist der sportliche Erfolg nur ein Aspekt, der Inklusionsgedanke ist ebenso wichtig. „Wir wollen mit diesem Projekt einen dauerhaften Beitrag zur Integration geistig behinderter Sportler in den regulären Sport- bzw. Ligabetrieb erreichen. Einbinden statt ausgrenzen, um gleichberechtigte, vollwertige Partizipation an sportlichen und damit auch sozialen Aktivitäten zu ermöglichen – das ist der Leitgedanke unserer Idee, die Special Olympics in den offiziellen Wettkampfsport zu integrieren“, resümiert Marschner.
Bildunterschrift:
Spendenübergabe am Landgericht Essen, v. l. n. r.: Helga Sichtermann, Vorsitzende des Personalrates Landgericht Essen, Stefan Marschner, Abteilungsleiter ETB-Handball, Nicole Spratte, Geschäftsführerin